Stickstoff aus Kreislaufwirtschaft – besser für den Planeten und die Menschen
Beim Aqua2N-Prozess von EasyMining wird der im Schlammwasser enthaltene Stickstoff zurückgewonnen. Bei Schlammwasser handelt es sich um die Flüssigkeit, die nach dem Ausfällen der Feststoffe aus dem Klärschlamm in der Kläranlage zurückbleibt.
Der Stickstoff wird durch Adsorptionschemikalien gebunden, sodass er in Form von Kristallen geerntet werden kann. DerStickstoff wird dann extrahiert und zu einem Düngemittel umgewandelt, das sofort von der Agrarindustrie verwendet werden kann. Das Adsorptionsmittel wiederum lässt sich problemlos wiederverwenden.
Stickstoff ist keine Mangelware, denn 78 % unserer Atmosphäre bestehen aus diesem Stoff. Problematisch ist jedoch, dass stickstoffhaltiger Dünger mit einem Verfahren hergestellt wird, das vor über 100 Jahren erfunden wurde und äußerst klimaschädlich ist. Studien zufolge ist stickstoffhaltiger Dünger für mehr als 2 % der weltweiten Klimaemissionen verantwortlich, vor allem da bei diesem Verfahren fossiles Gas verbrannt werden muss.
Diese Emissionen lassen sich vermeiden, wenn Kläranlagen auf die Aqua2N-Technologie umstellen und damit beginnen, stickstoffhaltigen Dünger in einem Kreislauf zu produzieren. Darüber hinaus fallen bei Aqua2N keine Stickoxidemissionen (Lachgas) an – ein gefährlicher Nebeneffekt der heutzutage eingesetzten bakteriellen Verfahren. Lachgas ist eines der schlimmsten Treibhausgase und bis zu 300-mal so schädlich wie Kohlendioxid.
Aus bestehenden Wasserströmen, wie den Stadtentwässerungsanlagen auf der ganzen Welt, lassen sich erstaunliche Mengen an Stickstoff erzeugen. Kläranlagen, die die Aqua2N-Technologie einsetzen, werden zu effektiven Rohstoffproduzenten. Gleichzeitig geht ihr CO2-Fußabdruck enorm zurück und eine Eutrophierung lässt sich wirksamer verhindern.
Für eine Umstellung auf moderne Kreislaufverfahren für ein Stickstoffmanagement gibt es viele Gründe. Der Weltbank zufolge wird die Entwicklung von Gehirns von Kindern in vielen Ländern so stark durch die Stickstoffüberlastung beeinträchtigt, dass ein Drittel des BIP verloren geht, ganz zu schweigen vom menschlichen Leid. In einem der am höchsten entwickelten Länder der Welt, den Niederlanden, erreichte das Bauvolumen unlängst die Marke von mehreren Milliarden Euro, als festgestellt wurde, dass die Stickstoffkonzentrationen gegen die EU-Vorschriften verstoßen. Deshalb wurden zahlreiche Projekte sofort gestoppt.